Grundbegriffe der Mathematischen Logik
250130, VO, 2st, SS 2010
Zeit und Ort:
Vorlesung Zeit: |
Dienstag
10:30-12:00
|
Erstes Vorlesung: |
2010-03-02 |
Ort: |
HS1 UZA2 |
Pruefungen:
Schriftliche Pruefung (groesstenteils multiple choice).
Naechster (und letzter) Pruefungstermin:
Mittwoch, 26. Jaenner 2011, 10:00-13:00.
Ort: Seminarraum KGRC.
Anmeldung zur Pruefung durch email an mich mit Name, Matrikelnummer und
Studienkennzahl. (Eine weitere Anmeldung, zB bei Fr. Bauer, ist nicht
noetig).
Beispiels-Pruefungsangaben: siehe naechster Punkt.
Im Sommersemester 2011 wird die naechste Grundbegriffe Vorlesung gehalten, von Hans Adler.
Die Pruefungstermine:
- 1. Termin: Mittwoch, 30. Juni 2010.
- 2. Termin: Donnerstag, 29. Juli 2010.
- 3. Termin: Donnerstag, 7.10.2010.
- 4. Termin: Mittwoch, 26. Jaenner 2011, 10:00-13:00.
Inhalt:
1. Teil: Rekursionstheorie
2. Teil: Praedikatenlogik
-
Aussagenlogik: Handschriftliche
Unterlagen, Beispiel-Pruefungsangaben siehe Rekursionstheorie.
-
Handschriftliche Unterlagen zur Praedikatenlogik:
Teil B wichtig fuer Motivation und
Verstaendnis, vielleicht nicht unbedingt fuer die Pruefung.
Teil A "Haupt-Stoff" zusaetzlich
zum Ziegler Skriptum S3-16. Es wurden ein paar Korrekturen eingefuegt,
markiert in Rot, und noch zwei
weitere (danke an Herrn Arnberger) in
Gruen, auf Seiten 6 und 8.
- Beispiel-Pruefungsangaben fuer
Praedikatenlogik.
-
In der Vorlesung wurde darueberhinaus etwas axiomatische
Mengenlehre besprochen; das ist nicht Pruefungsstoff.
Skriptum
Es gibt kein Skriptum, aber ein paar handschriftliche Notizen
(siehe oben). Im Wesentlichen ist alles im
Skriptum von Martin Ziegler.
Im Folgendem unterscheidet sich die Vorlesung vom Ziegler-Skriptum:
Rekursionstheorie
- Registermaschinen werden nur fuer natuerlich Zahlen definiert (nicht
wie bei Ziegler fuer allgemeine Alphabete)
- rekursive Funktionen werden fuer partielle Funktionen definiert,
nicht nur fuer totale wie im Ziegler Skriptum.
- In der Vorlesung haben wir ein paar weitere Eigenschaften von r.e.
Mengen erwaehnt.
-
In der Vorlesung haben wir
die Unloesbarkeit des 10. Hilbertschen Problems und des
Wortproblems in Gruppen erwaehnt.
Praedikatenlogik
- Wir definieren frueher den Beweis bzw die Folgerung aus einer
Satzmenge (nicht nur der leeren Menge).
- Wir bringen frueher bzw zusaetzliche Folgerungen (Skolem Loewenheim,
Kompaktheitssatz, nonstandard Modelle etc)
Proseminar
Das Proseminar wird von
Hans Adler geleitet.
Übungsangaben finden Sie (ca 1 woche vor den jeweiligen Übungen)
auf seiner Website.
Allgemeine Informationen
Inhalt
Die Vorlesung stellt eine elementare Einführung in grundlegende
Begriffe der klassischen mathematischen Logik (d.h. vor allem
Prädikatenlogik erster Stufe) dar.
Geplante Themen:
- Formalisierung der Mathematik, Sprachen:
Syntax und Semantik,
Aussagenlogik und Prädikatenlogik 1. Stufe,
Vollständigkeitssatz.
- Berechenbarkeit/Entscheidbarkeit/Komplexität:
Maschinenmodelle (Turing- oder URM-Maschine, μ-Rekursion),
entscheidbar und rekursiv aufzählbar,
universelle Programme (Interpreter), Unentscheidbarkeit des
Halteproblems.
-
Naive Mengenlehre: Kardinalzahlen, Diagonalisierung,
Auswahlaxiom, Zornsches Lemma, Ordnungen, Ordinalzahlen.
Eventuell etwas
axiomatische Mengenlehre: ZFC.
Voraussetzungen:
Die Vorlesung richtet sich an fortgeschrittene
Studierende des Diplomstudiums und des Bachelorstudiums.
Sie brauchen mathematisches Grundverständnis, insebesondere
(intuitives) Verständnis der Konzepte Beweis und Algorithmus,
und Sie müssen bereits mit elementarer Logik der
Mathematik umgehen können. (Zum Beispiel:
Es sollte Ihnen klar sein dass
A → B "logisch äquivalent" zu
¬ B → ¬ A ist (aber sie müssen
"logisch äquivalent" nicht definieren können.)
Sie sollten schon einmal ein Computerprogramm
geschrieben haben (egal in welcher Programmiersprache),
und wissen, daß (und warum) es überabzählbar viele
reelle, aber nur abzählbar viel natürliche Zahlen gibt.
Anrechenbarkeit:
-
Bachelorstudium Mathematik: Die Vorlesung und
das Proseminar ist Pflichtfach in der Modulgruppe
Vorbereitung auf wissenschaftliche Arbeit, empfohlen
im 6. (letzten) Semester.
-
Diplomstudium Mathematik: Die Vorlesung (aber nicht
das Proseminar) ist Pflichtfach im 2. Abschnitt.
Das Proseminar ist ein Wahlfach.
-
Unterrichtsfach Mathematik:
Die Vorlesung ist zwar im 2. Abschnitt als Wahlfach
vorgesehen, es gibt aber sicher
leichtere Arten zu einem Wahlfach zu kommen, und die
Vorlesung ist für den Kern-Schulstoff nicht relevant.
Prinzipiell sind aber Themen aus mathematischer Logik durchaus
für die Schule geeignet: Es gibt einige sehr einfache,
hübsche und überraschende Resultate über unendliche Zahlen
(Hilberts Hotel), Logik (diverse Paradoxien), etwas
weniger einfache aber sehr überraschende
Resultate wie das Banach Tarski Paradoxon und
der allseits beliebte Gödel'sche Unvollständigkeitssatz.
Wenn Sie also Unterrichtsfach studieren und gerne etwas
über Logik lernen wollen, melden Sie sich bei uns: Wir
überlegen uns, bei Gelegenheit eine Vorlesung Logik fürs Lehramt
anzubieten.
-
Studierende anderer Studien, insbesondere
Philosophie und Informatik sind willkommen, es wird aber
wie erwähnt gute Kenntnis
der Mathematik vorausgesetzt. Mit Fragen bezüglich der
Anrechenbarkeit für Ihr Studium wenden Sie sich bitte an die für Sie
zuständige Studienkommission.
Es gibt kein Skriptum zur Vorlesung. Ich werde von Zeit zu zeit
meine handschriftlichen
Unterlagen online stellen (daraus sehen Sie dann zumindest
welche Themen behandelt wurden). Alles was in der Vorlesung behandelt
wird kann man in Büchern und in frei verfügbaren Skripten
nachlesen:
- Logik Skriptum von
Martin
Ziegler.
- Rekursionstheorie Skriptum
von Sebastiaan Terwijn.
- "Neues Skriptum" auf der
Website von
Martin Goldstern.
-
George S. Boolos, (John P. Burgess) und Richard Jeffrey:
Computability and Logic.
Ein wunderschöne, einfache Einführung in Logik mit Betonung
auf Rekursiontheorie (Berechenbarkeit), inklusive
Unvollständigkeitssatz.
-
H. Enderton: A mathematical introduction to Logic.
Eine sehr schöne und einfache Einführung in Logik
(inklusive Unvollständigkeitssatz).
-
Kenneth Kunen: Set Theory.
Eine gute Einführung in die
axiomatische Mengenlehre und insbesondere Forcing.
Weiterführendes:
Wenn Sie sich für weiterführende Themen in der
mathematischen Logik interessieren, sind Sie herzlich eingeladen
die entsprechenden Vorlesungen am Kurt Gödel Research
Center (KGRC) der Universität Wien und an der TU Wien zu besuchen.
Am KGRC machen wir in erster Linie Mengenlehre, aber auch
Modelltheorie und Rekursionstheorie. An der TU gibt es auch
Mengenlehre (Martin Goldstern) aber vor allem
theoretische Informatik, Beweistheorie und verwandte Gebiete
(zB Matthias Baaz und Alexander Leitsch).
Inhalte der einzelnen Stunden
(Nur zur Dokumentation, halten Sie sich besser an die zuvor angefuehren
Sammlungen der Unterlagen)
-
1. Stunde (2010-03-02): Rekursionstheorie: Registermaschinen
Im wesentlichen: Seiten 60 und 61 des Ziegler Skriptums (nur
fuer den Fall der natuerlichen Zahlen).
Handschriftliche Unterlagen: Teil A, Teil B
-
2. Stunde (2010-03-09): Rekursionstheorie: mu-rekursion
Im wesentlichen: Seiten 62 bis 64 des Ziegler Skriptums.
Handschriftliche Unterlagen: Teil A, Teil B
-
3. Stunde (2010-03-16): Rekursionstheorie: rekursiv impliziert berechenbar
Im wesentlichen: Seiten 64 bis 65 des Ziegler Skriptums.
Handschriftliche Unterlagen: Teil A, Teil B
-
4. Stunde (2010-03-23): Rekursionstheorie: rekursiv impliziert berechenbar
Im wesentlichen: Seiten 66 bis 67 des Ziegler Skriptums,
dazu: Universelles Programm impliziert die Unloesbarkeit des
Halteproblems
Handschriftliche Unterlagen: Teil A, Teil B
- 5. Stunde (2010-04-13): Rekursionstheorie: berechenbar impliziert
rekursiv (S.68 bis inklusive Beweis von Lem12.6 auf S.70 des Ziegler
Skriptums),
dazu: Berechenbarkeit auf anderen Bereichen, siehe 6. Stunde.
-
6. Stunde (2010-04-20): Rekursionstheorie: das Universelle Programm,
Folgerungen: rekursiv impliziert berechenbar, Halteproblem ist
unentscheidbar, Normalform fuer rekursive Funktionen. Definition r.e.
Teil B: 10. Hilbertsches Problem.
Handschriftliche Unterlagen: Teil A, Teil B (auch fuer 5. Stunde)
-
7. Stunde (2010-04-27): Aequivalente Definitionen von r.e.
(Unterlagen).
Wiederholung
Aussagenlogik (Unterlagen, entspricht
in etwa dem 2. Teil der Seite 13 des Ziegler Skriptums).
-
8. Stunde (2010-05-04): Praedikatenlokik: Ziegler Skriptum
Seiten 3-5.
Korrektur Rekursionstheorie
(Unterlagen).
-
9. Stunde (2010-05-11): Praedikatenlokik: Ziegler Skriptum
Seiten 5-10 (bis vor "Definition").
Teil B: Allgemeines zur Logik
(Unterlagen).
-
10. Stunde (2010-05-18): Praedikatenlokik: Ziegler Skriptum
Seiten 10-11
Teil B: Mengenlehre
-
11. Stunde (2010-06-01): Praedikatenlokik: Ziegler Skriptum
Seiten 12-14 (bis inkl Lem 3.3)
Teil B: Mengenlehre
-
12. Stunde (2010-06-08): Praedikatenlokik: Ziegler Skriptum
Seiten 14-16 (exkl. Lem 4.2);
Teil B: Mengenlehre
Repetitorium
Am Donnerstag, dem 6. Mai 2010 von 9:00-12:00 und
am Freitag, dem 7. Mai 2010 von 10:00-12:00
fand ein Repetitorium (=Wiederholung, Pruefungsvorbereitung)
zum ersten Teil der Vorlesung, Rekursionstheorie, statt;
am Donnerstag 17.6. und am Freitag
18.6., jeweils
von 10:00-12:00, zur Praedikatenlogik statt.
Ort: Seminarraum des KGRC.