Haupt-Erkenntnis: Alle "vernuenftigen" Computermodelle sind aequivalent. Ein Computer hat:
Haupt-Erkenntnis:
Es gibt universelles Programm.
Im Computeralltag entspricht das einfach einem Interpreter (ein Programm, das
beliebigen Sourcecode P und inputwert x als Input nimmt, und als output P(x)
liefert).
In der Vorlesung: Folgt aus Kleene Praedikat, im wesentlichen:
Die Eigenschaft "Das Programm m haelt auf Input x
nach t schritten mit output y" ist entscheidbar (sogar: primitiv rekursiv).
Siehe Seite 19 der Mitschrift.
Folgerungen:
Wir haben uns in der Untersuchung auf Funktionen von N nach N (etwas allgemeiner: von N^n nach N) beschraenkt. Wichtige Erkenntnis: aequivalenterweise kann man endliche Zeichenketten, beliebig lange endliche Tupel von natuerlichen Zahlen, rationale Zahlen etc verwenden (wobei man jeweil "vernuenftige" bijektionen auf N angeben kann).
Wir haben uns auch mit Teilmengen A von N beschaeftigt. Da gibt es zusaetzlich zu rekursiv (entscheidbar) auch den wichtigen Begriff rekursiv aufzaehlbar.
Wir haben erwaehnt (aber nicht bewisen) dass neben dem Halteproblem auch zwei wichtige Probleme in der Mathematik r.e. aber nicht entscheidbar sind: Das 10. Hilbertsche Problem und das Wortproblem in Gruppen.
Wir haben gesehen: Es gibt berechenbare und unberechenbare Funktionen, und
entscheidbare und unentscheidbare Mengen.
Manche unentscheidbare Mengen sind r.e. (Bsp: Halteproblem), andere sind es
nicht (Bsp: Komplement des Halteproblems).
Diese beiden Mengen sind aber "gleich kompliziert" im Sinne der Turinggrade bzw
der Orakelberechnungen:
Gegeben eine Menge A, kann man die charakteristische Funktion von A als
Grundfunktion zu einer neuen Art von Maschine dazugeben; dann kann man
sich wieder fragen welche Mengen mit dieser neuen Registermaschine entscheidbar
sind ("rekursiv in A").
Natuerlich ist das Komplement von H rekursiv in H. Es gibt aber viel
kompliziertere Mengen: es sind ja fuer ein gegebenes A immer nur abzaehlbar
viele Mengen rekursiv in A. Fuer je abzahlbar viele Mengen gibt es also eine
Menge B die nicht rekursiv in irgendeiner dieser Mengen ist.
Beispiele:
In die andere Richtung sind natuerlich auch nicht alle entscheidbaren Mengen gleich schwierig: Manche Probleme kann man leicht (zB: schnell) loesen, andere sind komplizierter. Das fuehrt zur Komplexitaetstheorie. Die uebliche (praktisch wichtigere) Moeglichkeit, Komplexitaet zu definieren, ist dynamisch: Man misst wieviel Zeit (oder: Speicherplatz etc) bei einer Berechnung verwendet wird.
Eine Alternative zur dynamischen Komplexitaet ist die statische Komplexitaet:
Die Komplexitaet eines (entscheidbaren) Problems ist die minimale Groesse des
Sourcode eines Loesungsalgorithmus. Das entspricht der Kolmogorov-Komplexitaet,
die sehr amuesante Eigenschaften hat.
Kolmogorov-Komplexitaet ist auch fuer Strings interessant: Sei s ein endlicher
String. Die k.kompl von s ist die Laenge der kuerzeste sourcecode so dass P auf
Input 0 den output s liefert.
Bsp: Die ersten 10^10 stellen von pi haben sehr geringe komplexitaet. Ein
"Zufalls-Sting" mit 10000 Zeichen hat eine viel hoehere Komplexitaet.
Bem: Die ersten n Stellen von pi, wobei n eine grosse, "zufaellige" zahl ist,
haben aber eine groessere Komplexitaet; Dieser Effekt ist nicht immer
gewuenscht. Man kann also auch die komplexitaet definieren als der kleinste
source code der auf input laenge(s) den output s liefert etc etc
Die Kolmogorov komplexitaet eines strings oder eines Problems ist jedenfalls eine unberechenbare Funktion (und das in recht dramatischer weise). Dadurch ist die Kolmogorov komplexitaet von eher geringer praktischer Bedeutung.
In der dynamischen Komplexitaet beschraenken wir und nur auf die Zeitkomplexitaet. (Der Speicherplatz-fall funktioniert in vielen Aspekten analog.) Einige Bemerkungen:
Beispiele
P ist die klasse der probleme/funktionen, fuer die ein loesungsalgorithmus exisitert, dessen berechnungsdauer polynomiell von der inputgroesse abhaengt. Ein problem ist in der klasse NP, wenn es durch eine nichtdeterministische Computerprogramm (das "gut raten" kann) in polinomieller zeit entschiden werden kann.
ein nichtdeterministisches Computerprogramm ist wie folgt definiert:
erstmal interessieren wir uns ausschliesslich dafuer ob die maschine p haelt
oder nicht. wenn p auf input x haelt, interpretieren wir das als "x wird von P
akzeptiert". Intuitiv: p zaehlt eine menge a auf, wenn sie genau die Element
von A akzeptiert. (A ist dann r.e., aber iA nicht rekursiv)
weiters modifizieren wir den begriff des programms so dass zeielnnummern nicht
mehr eindeutig sein muessen: es kann meherer programmzeilen mit nummer l geben,
wenn programmzeile l ausgefuehrt werden soll kann p ein beliebige diese zeilen
waehlen. Wir sagen P akzeptiert x, wenn es eine wahl von programmzeilen gibt,
so dass P auf input x haelt.
A ist nichtdeterministisch entscheidbar in t(s) wenn gilt:
Es gibt eine nicht-deterministisches Computerprogramm P so dass x in A gdw
P auf input x (mit laenge s) fuer EINE wahl der zeilennummern
in Zeit hoechstens t(s) haelt.
(Bem: Wenn t rekursiv ist, dann ist A auch rekursiv und nicht nur r.e.)
A is in NP, wenn A nichtdeterministisch entscheidbar fuer irgendein
polynom t(s) ist (equivalent: fuer t(s)=s^a+a fuer irgendein a in N).
SAT ist das Entscheidungsproblem fuer Aussagenlogik, also die
Frage ob fuer die Formel phi mit s verschiedenen Aussagenvariablen irgendeine
der 2^s vielen Belegungen den wahrheitswert wahr (fuer phi) liefert.
Man kann (recht einfach) sehen dass SAT in NP ist. (Man muss ja nur richtig
probieren.) Der offensichtliche deterministische Algorithmus ist aber
exponentiell.
Man kann auch sehen (schon tiefsinniger): SAT ist NP vollstaendig:
Wenn SAT in P ist, dann ist jedes andere Problem in NP ebenfalls in P,
d.h. dann ist P=NP
Ist P=NP? Allgemein word angenommen dass nein, aber beweisen kann das im Moment niemand.