Anwendungen der mathematischen Logik
Allgemeine Informationen zur Vorlesung
Inhalt
8.10.
- Abzählbarkeit der algebraischen Zahlen, Überabzählbarkeit der
reellen Zahlen, Existenz von transzendenten Zahlen.
-
Galoisverbindungen, Beispiele: lineare Algebra, Logik. Die Theorie T der
algebraisch abgeschlossenen Körper. Der "syntaktische" Nullstellensatz:
Formeln sind zu quantorenfreien Formeln äquivalent. (Beweis nächste Stunde.)
Semantische Folgerung (algebraisch abgeschlossene Körper --
elementare Untermodelle). Der schwache Nullstellensatz: Lösbarkeit eines
Gleichungssystems hängt nicht vom Körper ab. Formulierung des starken
Nullstellensatzes (Radikal).
15.10.
- Beweis des "syntaktischen" Nullstellensatzes: Die Relation "Polynom
p teilt Polynom q"; Reduktion auf reine Existenzformeln; Reduktion des
Grades mit "Divisionsalgorithmus". Entscheidbarkeit in Abhängigkeit
von der Charakteristik.
- Reell abgeschlossene Körper; Beispiele. Formulierung des
Satzes von Tarski; (Beweis vielleicht später?). Konsequenz: Entscheidbarkeit.
22.10.
- Nonstandard Analysis. Totalgeordnete Körper. Archimedisch.
Beispiele: Q, Q(V2), Q(x). Endliche (K_e) und infinitesimale (K_0) Elemente, K_e modulo K_0 ist Körper.
- Konkurrente Relationen. Elementare Erweiterung, "saturiert" bez
konkurrenter Relationen.
Beweisskizze: Jede genügend saturierte Erweiterung K
von Q liefert K_e/K_0 = R.
29.10.
- Nonstandard Analysis: Charakterisierung von Stetigkeit und
gleichmäßiger Stetigkeit in der saturierten Erweiterung. Beispiel:
Beweis der Produktregel.
- Nonstandard Algebra: Beweis des Stoneschen Darstellungssatzes für Boolesche Algebren.
5.11.
- Vitalimenge
- Die freie Gruppe Fr(2)...
- ... kann als Gruppe von Drehungen der Sphäre gesehen werden.
- Eine paradoxe Zerlegung der freien Gruppe Fr(2)
- ... induziert eine paradoxe Zerlegung der Sphäre, abgesehen von einer
abzählbaren Menge.
12.11.
- Zerlegungsäquivalenz. Paradoxe Zerlegung einer Menge induziert eine
paradoxe Zerlegung jeder zerlegungsäquivalenten Menge. Paradoxe Zerlegung der Kugel.
- Paradoxe Zerlegung mit Ultrafilter statt mit Auswahlaxiom.
19.11.
- Nichtmessbare Menge aus dem Satz von Fubini: mit CH, ohne CH.
- Effektive CH: Jede überabzählbare Teilmenge von R Menge enthält
eine perfekte Menge, bzw eine stetige injektive Kopie der Cantormenge. (mit
AC widerlegbar, siehe nächste Woche)
- Cantor-Bendixson: abgeschlossene Teilmengen von R sind "abzählbar + perfekt". 2 Beweise: Kondensationspunkte, iterierte Ableitungen.
26.11.
- Struktur der Halbordnung der Nullmengen / der mageren mengen unter CH.
- Basis dr Nullmengen unter dem Martinschen Axiom. Amoeba Forcing.
3.12.
- Amoeba forcing; sigma-linked Halbordnungen.
- Transfinite Induktion bis zum Kontinuum: Bernstein-Menge; Ciesielskis Beispiele
- Neues Thema: Diophantische Gleichungen.
10.12.
-
Registermaschinen, Übersetzung einer Berechnung in diophantische Gleichungen
mit Zusatzoperationen/-relationen: "jedes Bit von x ist kleinergleich dem
entsprechenden Bit von y"
17.12.
-
Die Funktionen "x hoch y" und "Binomialkoeffizient" sind diophantisch. (Beweisfragment)
14.1.
- Ordnungspolynomvollständige Verbände. Monotone Funktionen
auf abzählbaren partiellen Ordnungen. Große Antiketten in L^n.
21.1.
- Sätze von Ramsey, Erdös-Rado. Große Ketten/Antiketten
in partiellen Ordnungen. Noch größere Antiketten.
28.1.
- Kanonsierungssatz (mit Beweis). Starke Limeszahlen mit abzählbarer
und mit überabzählbarer Kofinalität.
- "Anwendung" der Linearen ALgebra in der Mengenlehre: Satz von Blass:
Wenn jeder Vektorraum eine Basis hat, dann gilt das Auswahlaxiom.
Prüfungsstoff
Die Vorlesung bestand aus 6 Kapiteln, jedes 2-3 Doppelstunden lang:
- Nullstellensatz
- Nonstandard Analysis
- Banach-Tarski-Paradoxon
- Transfinite Induktion, CH, MA
- Diophantische Gleichungen
- Ordnungspolynomvollständige Verbände
Bei der Prüfung stelle ich Fragen aus 3 Gebieten; die Gebiete werden
vom Prüfling gewählt.